Seniorenreisen

Aktivurlaub mit dem Rad – Die schönsten Ziele für Senioren

Erstellt von Martina Hilberts am 22. Mai 2017, 13:08 Uhr

Das Fahrrad ist für Senioren ein ideales Sportgerät und eignet sich auch gut, um seine Umgebung im Urlaub aktiv kennenzulernen und zu erkunden. Radreisen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und können heute einiges an Komfort bieten. Wir zeigen, was bei den Ferien mit dem Rad wichtig ist und welche Regionen und Ziele für Ältere am besten geeignet sind.

Aktiv mit dem Rad unterwegs: So wird der Urlaub alles andere als langweilig.

Aktiv mit dem Rad unterwegs: So wird der Urlaub alles andere als langweilig.

Wer im Urlaub nicht nur die Füße hochlegen möchte, sondern die neue Umgebung aktiv genießen und in kurzer Zeit viele verschiedene Eindrücke sammeln will, ist mit dem Fahrrad bestens bedient. Auch für körperlich nicht so ausdauernde Menschen bieten die modernen E-Bikes oder Pedelecs die Möglichkeit, die Welt auf zwei Rädern zu durchstreifen. Wenn die Reise dabei gut vorbereitet wird, steht einem unvergesslichen Trip nichts mehr im Wege.

Urlaub mit dem Fahrrad

Auf dem Fahrradsattel ist es möglich, die Landschaft beim gemächlichen Pedaletreten ganz in Ruhe zu genießen. Frische Luft und Bewegung gelten nicht nur als gesund, sondern sind gerade im Urlaub als Alternative zum passiven Sonnenbaden oder Ausflügen ins Museum sehr beliebt. Diese Art des langsamen Reisens ist zudem bestens geeignet, eine fremde Gegend oder gar Kultur kennenzulernen.

Egal ob das Rad selbst mitgenommen, oder bei einem Anbieter vor Ort gemietet wird: Eine solcher Urlaub muss im Vorfeld gründlich geplant werden.

Ausrüstung und Gepäck

Wer eine Radreise über einen speziellen Anbieter bucht, hat oftmals die Möglichkeit, einen Gepäckservice in Anspruch zu nehmen. Dann wird der Großteil der Habseligkeiten jeweils von Unterkunft zu Unterkunft transportiert und muss nicht auf dem Fahrrad mitgenommen werden. Für alles andere ist es angenehmer, den Rücken freizuhaben. Statt eines Rucksacks eignen sich spezielle Taschen für den Gepäckträger oder den Lenker besser. Sie sind in der Regel wasserdicht und somit ausreichend wetterfest. Was und vor allem wie richtig gepackt wird kann hier nachgelesen werden. Folgende Dinge sollten auf jeden Fall mit aufs Rad:

  • Bekleidung: Moderne Radsportkleidung ist eine praktische Ergänzung zur üblichen Montur. Hosen mit spezieller Polsterung am Gesäß sind bei längeren Fahrten von Vorteil. Atmungsaktive Oberteile transportieren Schweiß effektiv vom Körper weg. Durch den Fahrtwind ist so das Risiko geringer, sich zu erkälten. Zudem sollte eine geeignete Regenbekleidung nicht vergessen werden.
  • Reiseapotheke: Ein Erste-Hilfe-Set wie aus dem Auto leistet hier gute Dienste. Sie beinhalten die wichtigsten Utensilien. Zusätzlich sollte Insektenschutzmittel, ein Fieberthermometer und Schmerztabletten eingepackt werden. Auch Desinfektionsmittel ist manchmal sinnvoll.
  • Dokumente und Reiseunterlagen: Persönliche Dokumente (Ausweise, Geldkarten) sollten sicher aber auch griffbereit verstaut werden. Reiseführer, Tourenkarten oder auch ein Notizbuch nicht vergessen!
  • Notwerkzeug: Auch, wenn sich das Rad in einwandfreiem Zustand befindet, ist niemand vor einem platten Reifen gefeit. Flickzeug, Luftpumpe, ein Ersatzschlauch und Kleinwerkzeug können in einer kleinen Tasche direkt am Fahrrad untergebracht werden. Bei manchen Strecken gibt es unterwegs Pannenstationen, die – abhängig von der Saison – geöffnet haben und genutzt werden können.

Beim übrigen Gepäck sollte sich auf das notwendigste beschränkt werden. Jedes zusätzliche Kilo muss auf dem Rad auch vorwärtsbewegt werden.

Sicherheit auf dem Rad

Das Thema Sicherheit spielt auch im Urlaub eine wichtige Rolle. Je nach persönlicher Konstitution und Übung fühlen sich manche sicherer, manche weniger sicher auf dem Rad. Ein Helm stellt dabei einen zentralen Schutz vor Verletzungen dar. Dabei ist entscheidend, dass ein geeigneter Helm ausgesucht wird und dieser gut am Kopf sitzt. Verschieden dicke Polster, die wahlweise auf der Innenseite angebracht werden, sogen zudem für ein gutes Tragegefühl. Mit den Lüftungsschlitzen wird es auch bei Sonnenschein nicht zu heiß am Kopf.

Als nächstes ist es wichtig, das Rad auf seine Verkehrstauglichkeit zu überprüfen. Ein umfassender Check kann bei einer Fahrradwerkstatt durchgeführt werden. Grundsätzlich ist auf folgende Punkte zu achten:

  • Reifen mit ausreichend Profil und Luftdruck
  • Gut funktionierende Bremsen
  • Intakte Schaltung und Antriebskette
  • Unversehrte und fest montierter Lenker, Vorbau, Sattel, und Räder
  • Vorgeschriebene Reflektoren am Rahmen und den Speichen
  • Funktionierende Beleuchtung

Was gesetzlich für ein verkehrssicheres Rad vorgeschrieben ist, findet sich hier.

Das verkehrssichere Fahhrad

Hintergrundbild © OpenClipart-Vectors – Pixabay (CC0 Public Domain)

Fahrrad mitnehmen oder mieten?

Ob mit dem eigenen Rad verreist, oder vor Ort ein geeignetes Vehikel gemietet wird hängt von verschiedenen Kriterien ab. Auch wenn zum Erreichen des Urlaubsziels ein Flugzeug genutzt wird, ist die Mitnahme des gewohnten Velos möglich. Zwischen 30 und 70 Euro verlangen die gängigsten europäischen Fluggesellschaften für den Transport innerhalb Europas.

Die Vorteile sind, dass das eigene Rad gut „eingefahren“ ist und eine Eingewöhnung, beispielsweise an andere Technik oder Abmessungen wegfällt. Wer einen entsprechenden Gepäckträger fürs Auto besitzt muss auch nicht mit zusätzlichen Kosten gerechnet werden.

Wird das Sportgerät vor Ort gemietet, muss sich keiner Gedanken um sichere Verpackung und den Transport machen. Zudem kann das Rad genau passend zum Einsatzzweck ausgewählt werden: Ein bequemes Tourenrad für längere Fahrten auf Straßen, ein gut gefedertes Mountainbike für Fahrten durchs Gelände oder auch ein E-Bike für Strecken mit anspruchsvollem Höhenprofil.

Die schönsten Urlaubsziele in Deutschland

Wer nach passenden Urlaubszielen für ausgedehnte Radtouren sucht, muss nicht in die Ferne schweifen. In Deutschland finden sich abwechslungsreiche Strecken für jeden Anspruch, die zudem sehr gut beschildert und ausgebaut sind. Auch die touristische Infrastruktur ist entlang der ausgewiesenen Radwanderwege entsprechend vorhanden. Unterkünfte sind sich hier auf die besonderen Ansprüche vorbereitet.

Havelland

Entlang der Havel im Nordosten Deutschlands verläuft einer der schönsten Fluss-Radfernwege hierzulande. Der Havelradweg ist rund 370 Kilometer lang und beschreibt auf seinem Weg von Ankershagen bis Gnevsdorf ein großes U. Dabei bieten sich sowohl landschaftliche als auch verschiedene kulturelle Höhepunkte.

Die Strecke ist zunächst in sechs größere Etappen mit Streckenlängen zwischen 49 und 75 Kilometer aufgeteilt. Diese dienen jedoch nur als Richtlinie. Je nach individueller Kondition und persönlichem Interesse können auch selbst Abschnitte gewählt und zusammengestellt werden.

Besonders schön zeigt sich die Landschaft im Mündungsgebiet der Havel inmitten der Mecklenburger Seenplatte. Unterwegs bieten sich zahlreiche Gelegenheiten, verschiedene kulturelle Stätten zu besichtigen. Schlösser, Kirchen, und andere sehenswerte Bauwerke, verschiedene Wehre am Fluss oder auch ein Ausflug nach Potsdam, Werder oder Brandenburg an der Havel lohnen sich.

Das Havelland hat sowohl landschaftlich als auch kulturell viel Abwechslung zu bieten.

Das Havelland hat sowohl landschaftlich als auch kulturell viel Abwechslung zu bieten.
© Gerhard1302 (Fotolia)

Elberadweg

Auf dem Elberadweg kann insgesamt auf über 1.200 Kilometern vom Norden der Tschechei bis an die Mündung in Cuxhaven geradelt werden. Mehrere Male wurde er bereits zum schönsten Fernradweg In Deutschland gekürt. Die riesige Distanz bietet viel Abwechslung und muss nicht gezwungenermaßen komplett absolviert werden. Zudem verläuft die Strecke meist mit geringen Höhenunterschieden.

Wer mag, kann sich verschiedenen spannende Abschnitte herauspicken. Der nördliche Teil ist dabei zunächst noch von der maritimen Umgebung geprägt. Als riesiger Strom bewegt sich die Elbe von Hamburg bis ins Meer und passiert dabei Deiche, Hafenanlagen und ausgedehnte Strände.

Zwischen Hamburg und Magdeburg können einerseits die einzelnen Städte besichtigt werden, andererseits beginnt hier bereits das UNESCO Biosphärenreservat der Flusslandschaft Elbe. Der nächste Abschnitt verläuft entlang vieler kultureller Hochburgen im Osten Deutschlands wie Dessau, Wittenberg oder Meißen. Weiter geht es durch die Sächsische Toskana bis nach Dresden.

Das letzte Stück überzeugt wiederum mit einer einmaligen Landschaft. Die bizarren Felsen im Elbsandsteingebirge werden später von sanfteren Weinbergen abgelöst. Im Mündungsgebiet dominieren dann grüne Auwälder die Gegend.

Moselradweg

Auch der Moselradweg verläuft weitestgehend steigungsfrei. Auch wenn ein Teil der Strecke in Frankreich verläuft (rund 310 Kilometer) ist der Abschnitt in Deutschland schon spannend genug. Bei Perl wechselt der Weg auf deutsches Gebiet und bewegt sich bis kurz vor Trier zunächst entlang der Luxemburgischen Grenze. Ab hier bieten sich fünf Tagesetappen zwischen 40 und 60 Kilometer Länge bis nach Koblenz an.

Die gesamte Strecke ist von den umgebenden Weinbergen und zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und Orten geprägt. Vor allem Feinschmecker kommen hier kulinarisch voll auf ihre Kosten. Zu den vielen Gaststätten und Weinlokalen kommen im Sommer noch einige Straußenwirtschaften, welche mit ihrer Ursprünglichkeit die lokale Kultur besonders wiedergeben.

Höhepunkte sind die Orte Trier, Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Cochem und Koblenz. Sie verfügen über historische Stadtkerne mit gut erhaltenen Häusern und zahlreichen sehenswerten Bauwerken, teilweise aus der Römerzeit (Trier). Hinzu kommen verschiedene Burgen und Schlösser, die vom Radweg aus bereits von Weitem zu sehen sind. Die Reichsburg, Burg Eltz, Burg Pyrmont oder die Ehrenburg sind Beispiele dafür. Ein besonderes Kulturdenkmal ist auch das Deutsche Eck bei Koblenz. Wer mag kann für die einzelnen Ausflüge und Besichtigungen auch mehr Zeit einplanen.

An der Mosel wechseln sich pittoreske Ortschaften, Weinberge und historische Bauten ab.

An der Mosel wechseln sich pittoreske Ortschaften, Weinberge und historische Bauten ab.
© motivthueringen8 (Fotolia)

Bodensee

Ganz im Süden bietet sich der zweitgrößte Binnensee Europas (gemessen am Wasservolumen) zum Radeln in der Voralpenlandschaft an. Bei einer Umrundung sind 273 Kilometer zu bewältigen, von denen 173 Kilometer in Deutschland liegen. Insgesamt ist die Strecke auch hier überwiegend eben.

Einzigartig ist die Landschaft am Bodensee gleichzeitig vom Wasser und den Bergen geprägt. Obstplantagen und Weinhänge wechseln sich mit sehenswerten Ortschaften wie Lindau, Friedrichshafen, Meersburg, Überlingen oder Konstanz ab. In Österreich und der Schweiz sind Bregenz oder Arbon einen Ausflug wert.

Nicht entgehen lassen sollte man sich zudem eine Fahrt zur Blumeninsel Mainau. Jedes Jahr präsentiert sich der Park in einer unglaublichen Blütenpracht. Sie ist zu jeder Zeit sehenswert. Grundsätzlich lassen sich die Strecken auch abkürzen oder es sind Tagesausflüge von einem Standort aus möglich. Mit der Fähre oder der Bahn kann mit dem Rad direkt an weiter entfernt gelegenere Orte gelangt werden.

Mit dem Rad unterwegs in Europa

Die bisherigen Reiseziele haben bereits zum Teil an den Ländergrenzen gekratzt und Lust auf Mehr gemacht. Wer mit dem Rad auch außerhalb Deutschlands nach einem geeigneten Urlaubsort sucht – sei es, um wärmeres Klima zu genießen oder einfach um neue Kulturen kennenzulernen – kann sich von den folgenden Vorschlägen inspirieren lassen.

Irland

Irland ist vielen als Urlaubsziel mit dem Fahrrad weniger geläufig. Dabei ist die grüne Insel mit ihrer leicht hügeligen Topografie dafür sehr gut geeignet. Das Landesinnere ist sogar weitestgehend von weitläufigen Ebenen geprägt. 2014 fanden sogar die ersten drei Etappen des Giro d’Italia auf der Insel statt.

Neben geführten Touren können auch eigene Ausflüge auf den verschiedenen Radwanderwegen genossen werden:

  • Kingfisher Trail: Rund 480 Kilometer lang im Nordwesten des Landes – teilweise mit anspruchsvolleren Anstiegen
  • Great Western Greenway: 42 Kilometer lang in der Grafschaft Mayo – überwiegend flach

Eher anspruchsvoll oder für E-Bikes und Pedelecs geeignet sind die folgenden Routen:

  • Mourne Mountains Cycle Loop: Etwa 70 Kilometer lang im Osten Nordirlands – Mit rund 1.000 Meter Anstieg
  • Rathdrum Wicklow Gap + Dublin Route: Rund 75 Kilometer lang, von Rathdrum aus Richtung Norden bis Dublin – 1.130 Meter Anstieg
  • Healy Pass Cycle Loop: 83 Kilometer lang, ganz im Südwesten Irlands in der Region Cork – Anstieg rund 1.250 Meter

Insgesamt ist die Landschaft auf allen Touren unglaublich abwechslungsreich. Die Wege sind inzwischen gut ausgeschildert. Zudem gibt es auf der Insel verschiedene Möglichkeiten Fahrräder vor Ort zu leihen.

Die schroffe Meeresküste, grüne Wiesen, aber auch verwunschene Wälder und verschlafene Ortschaften lassen sich beim Radeln auf Irland erkunden.

Die schroffe Meeresküste, grüne Wiesen, aber auch verwunschene Wälder und verschlafene Ortschaften lassen sich beim Radeln auf Irland erkunden.
© Johannes Rigg (Fotolia)

Niederlande

Im Gegensatz zu Irland sind die Niederlande das Fahrradland schlechthin. Neben den Tulpen ist die Radfreundlichkeit der Nation überall bekannt. Über 32.000 Kilometer Radwege durchziehen das ganze Land. Neben den Hauptstraßen kann so abseits des Verkehrs in Ruhe von Ort zu Ort geradelt werden. So gut wie überall ist die Gegend dabei schön flach.

Es bieten sich zahlreiche Möglichkeiten über die Deiche oder nahe am Meer entlang zu fahren. Auch verschiedene Städte sind sehenswert und können vom Sattel aus erkundet werden. In beinahe allen größeren Ortschaften existiert ein lokales Radverleihsystem. Die Räder können auf Zeit ausgeliehen und einfach an einem anderen Ort der Stadt wieder abgestellt werden.

Ein besonderes Erlebnis ist eine Tour rund ums Ijsselmeer. Die Route ist auch als Zuiderzee-Route bekannt. Sie besteht eigentlich aus einer Kombination dreier landesweiter Fahrradrouten – LF21, LF22 und LF23 – und ergänzt sich so auf eine Streckenlänge von etwa 400 Kilometer. Zauberhafte Ortschaften wie Hoorn, Harderwijk oder Spakenburg, aber auch die Metropole Amsterdam liegen auf dem Weg. Aber auch die einzigartige Polderlandschaft und urwüchsigen Naturgebiete machen diese Tour so beliebt.

Oberitalienische Seen

Wem die Kombination von Wasser- und Berglandschaft gefällt, fühlt sich in Südtirol vermutlich besonders wohl. Zahlreiche größere Seen sind dort in der alpinen Gegend verteilt. Dennoch ist das Klima bereits sehr mediterran.

Für den Radurlaub bieten sich die Monate abseits der heißen Sommerzeit an. Dann sind die Straßen auch nicht so stark von Touristen bevölkert und es radelt sich deutlich entspannter. Da hier teilweise mit anspruchsvollen Steigungen gerechnet werden muss, ist die Fahrt mit einem Pedelec oder E-Bike zu empfehlen.

Eine längere Tour führt vom südlichen Ende des Ortasees über Omegna an seinem nördlichen Ende weiter zum Lago Maggiore. Dieser kann entweder über Lugano umrundet oder die Strecke durch eine Fährüberfahrt bei Verbania verkürzt werden. Durch die Südtiroler Landschaft geht es dann weiter zum Luganersee. Vom nördlichsten Ort Porlezza aus sind es dann nur noch knapp 13 Kilometer bis nach Menaggio am Comer See.

An den einzelnen Seen sind auch separate Touren möglich. Beinahe überall ist eine Umrundung möglich und die Wege verlaufen dabei größtenteils nahe der Ufer.

Radfahren in Bella Italia: Die Südtiroler Seen zeigen das Land von seiner schönsten Seite.

Radfahren in Bella Italia: Die Südtiroler Seen zeigen das Land von seiner schönsten Seite.
© mw-luftbild.de (Fotolia)

Tourenplanung leichtgemacht

Für alle vorgeschlagenen Gebiete ist umfangreiches Kartenmaterial verfügbar – sowohl als klassische Radwanderkarte in Papierform, als auch in der modernen digitalen Variante. Vor der Planung sollte genau überlegt werden, welche Streckenlängen individuell zugemutet werden können. Dazu ist es wichtig, sich über die einzelnen Touren, das Streckenprofil und die verschiedenen Besonderheiten gut zu informieren. Im Internet lassen sich oftmals aktuelle Daten auch beispielsweise zu geplanten Bauarbeiten entlang der Radwege abrufen.

Wieviel kann ich mir zumuten?

Wer regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist, weiß in etwa, für welche Streckenlänge die Kondition ausreicht. Vorgeschlagene Etappen auch in den Reiseführern können dabei als Orientierung dienen. Zudem sind hier oft Angaben zum jeweiligen Schwierigkeitsgrad zu finden. Dennoch muss die individuelle Konstitution berücksichtigt werden. Manchmal ist es auch sinnvoll, vor einer längeren Tour die Kondition gezielt zu trainieren.

Für ungeübte Radler mit mäßiger Kondition ist eine Etappe zwischen 35 bis 50 Kilometer zu schaffen – abhängig jedoch auch vom jeweiligen Höhenprofil. Hier kann mit gemütlichem Tempo (etwa 12 – 15 km/h) geradelt werden und mehrere Pausen sind zwischendurch möglich.

Bei einer durchschnittlichen Kondition (Tempo etwa zwischen 15 – 20 km/h) sind auch Strecken bis 80 Kilometer machbar. Auch hier können Stopps zum Fotografieren oder für kurze Besichtigungen gemacht werden.

Wer flexibel bleiben möchte und den Urlaub außerhalb der Hauptsaison plant, kann sich auch täglich vor Ort noch eine Übernachtungsmöglichkeit suchen – allerdings ohne Garantie. So kann spontan noch länger an einem Platz verweilt werden, wenn es dort besonders gut gefällt. Die örtlichen Tourismusinformationen helfen in der Regel bei der Suche nach einer Unterkunft.

Die individuelle Kondition ist ausschlaggebend für die Planung der Tour. Auch für Besichtigungen sollte ausreichend Zeit einkalkuliert werden.

Die individuelle Kondition ist ausschlaggebend für die Planung der Tour. Auch für Besichtigungen sollte ausreichend Zeit einkalkuliert werden.
© Monkey Business (Fotolia)

Einzelne Etappen und das große Ganze

Meist steht zu Beginn der Wunsch, den Urlaub in einer ganz bestimmten Region zu verbringen. In manchen Fällen ist als Ziel auch ganz konkret bereits ein spezieller Radwanderweg ausgesucht worden. Recherchen im Internet, in Reiseführern oder über ein Reisebüro vermitteln nähere Informationen zur jeweiligen Region.

Zunächst ist es sinnvoll, die gesamte Route in einzelne Abschnitte zu unterteilen und auch gewünschte Ausflugsziele dazu zu notieren. So ist es einfacher, die benötigte Zeit zu kalkulieren.
Besichtigungen dienen auch als Pausen zwischendurch. So ist es möglich, sich vom langen Sitzen im Sattel immer wieder zu erholen und die Zeit sinnvoll zu nutzen – egal ob dabei eine bestimmte Sehenswürdigkeit erkundet oder ein leckeres Picknick genossen wird.

Zum Schluss kann die Planung der einzelnen Etappen wieder zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Übersteigt die kalkulierte Zeit den möglichen Rahmen, ist zu überlegen, ob einzelne Streckenabschnitte abgekürzt oder alternativ mit anderen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden können. Oftmals bietet es sich an, mit dem Fahrrad beispielsweise per Bahn ein Stück zu überbrücken.

Manchmal ist es sinnvoll, Zwischenstrecken mit der Bahn zurückzulegen.

Manchmal ist es sinnvoll, Zwischenstrecken mit der Bahn zurückzulegen.

Übernachtungsmöglichkeiten organisieren

Steht die gesamte Tour fest können anschließend für die einzelnen Etappenziele geeignete Unterkünfte gesucht werden. Auf vielen Reiseportalen finden sich Informationen, ob Hotels oder Pensionen auf die besonderen Bedürfnisse von Radurlaubern vorbereitet sind. Eine sichere Unterbringung der Räder oder auch buchbare Lunchpakete zum Mitnehmen werden von vielen Herbergen angeboten.

Wer sich selbst nicht die Mühe machen möchte, eine Tour komplett selbst zu planen, findet zudem viele Möglichkeiten, eine komplette Radreise zu buchen. Für einige ist dies eine komfortable Lösung, da die ganze Organisation übernommen wird. Allerdings ist dabei die Flexibilität bezüglich der Etappenlängen eingeschränkt. Hier ist es wichtig, genau zu prüfen, ob die einzelnen Strecken auch bewältigt werden können.

Moderne Navigation nutzen

Wer ein Smartphone besitzt, kann statt der oft sperrigen Karten eine passende App für die Navigation nutzen. Inzwischen sind speziell angepasste Miniprogramme verfügbar, die auch offline, also ohne Verbindung zum Mobilfunknetz funktionieren. Es sind verschiedene Apps erhältlich, die für ganz Deutschland oder auch einzelne Regionen entwickelt wurden. Für viele Radwanderwege gibt es auch eigene Programme, die beispielsweise zusätzliche Informationen zum Tourenprofil oder den entsprechenden Sehenswürdigkeiten bieten.

Wichtig ist, dabei an die ausreichende Stromversorgung zu denken. Bei Dauergebrauch sind die Akkus der smarten Telefone schnell leer. Abhilfe können mobile Ladegeräte über Solarzellen oder eine sogenannte Powerbank – ein zusätzlicher Akku – schaffen.

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