Seniorenreisen

Gut vorbereitet reisen: Hilfreiche Tipps für Notfälle

Erstellt von Tobias Kurz am 28. Februar 2019, 10:22 Uhr

Älterer Mann am Meer

Notfälle sind leider auch während Reisen denkbar. Dabei beschränken sich Notsituationen nicht allein auf Unfälle und gesundheitliche Probleme. Auch der versehentliche Verlust elementarer Reiseunterlagen kann verheerende Folgen haben. Lesen Sie hier, wie Sie sich richtig vorbereiten und das Risiko mindern.

Notruf tätigen – elementare Notfallrufnummer

Ob Autounfall in Spanien, schwerer Sturz im Gebirge oder Beinbruch am Strand: Notsituationen gibt es leider reichlich und gerade im Ausland, wenn sprachliche Barrieren hinzukommen, kann es schwierig werden Hilfe zu holen. Problematisch sind dabei auch abgelegene Regionen, wo die Suche nach Verunglückten durch lokale Begebenheiten verzögert wird. Ein allgemeiner Vorteil ist das Mitführen eines Handys. Damit können Sie im Ernstfall schnell Hilfe anfordern. Sollten Sie kein Smartphone besitzen und die Anschaffung auch nicht in Erwägung ziehen, weil Ihnen die Bedienung zu umständlich ist, wäre ein Notfallhandy empfehlenswert. Hierbei ist der Funktionsumfang stark abgespeckt, so dass Sie schnell und einfach die Notfallrufnummer wählen können. Bei vielen Modellen genügt einziger Tastendruck.

Sollen stattdessen Mitreisende oder Angehörige in der Heimat kontaktiert werden, fällt auch das bei derartigen Mobilgeräten kinderleicht. Je nach Funktion, wird im Falle eines Notfalls durch Betätigen einer zuvor festgelegten Taste eine bestimmte Abfolge an Anrufen und SMS ausgelöst. Sämtliche Rufnummern, die in der Notrufnummernliste hinterlegt sind, werden durch das Notfallhandy automatisch angerufen und via Textnachricht über den Notruf informiert. Einige Geräte warnen Personen in unmittelbarer Umgebung durch ein akustisches Signal und machen damit auf die Notsituation des Handybesitzers aufmerksam. Eine sinnvolle Funktion, die Leben retten kann, wenn sich Betroffene nicht mehr selbstständig bemerkbar machen können. Ergänzende Informationen und Produktempfehlungen verschiedener Marken finden Sie hier auf der Ratgeberseite rund um Seniorenhandys mit Notfallfunktion.

Wichtige Notfallnummern für Reisende:

  • Notfallrufnummer (Europa und viele andere Länder wie Schweiz, Russland, Kasachstan und Israel): 112
  • Notruf USA: 911
  • Notruf Australien: 000
  • Auswärtiges Amt (rumd um die Uhr für Notfälle): 03018170
  • KFZ-Versicherer (Zentralruf): 018025026
  • Zur Sperrung von EC- und Kreditkarten (für Anrufe aus dem Ausland): 0 30 40 50 40 50

In vielen Ländern erfolgt eine automatische Umleitung zum länderspezifischen Notruf, sollten Sie eine falsche Nummer wählen. Informieren Sie sich dennoch vor Reiseantritt über die wichtigsten Rufnummern Ihres Reiseziels und sorgen Sie vor!

Weitere Tipps rund um die Telefonie im Ausland:

  • Speichern Sie alle Rufnummer mit international gültiger Vorwahl!
  • Denken Sie an Ladegeräte und eventuell erforderliche Adapter!
  • Speichern Sie wichtige Rufnummern für Karten-Sperrungen, von Angehörigen, Krankenversicherungen und Ähnliches nicht ausschließlich auf dem Handy! Notieren Sie diese auch handschriftlich und verstauen Sie sie griffbereit!

Was tun bei Orientierungslosigkeit?

Handy NavigationStellen Sie sich vor, Sie unternehmen während Ihrer Reise eine Wanderung durch die Natur und verirren sich. Im schlimmsten Fall ereignet sich sogar ein Unfall und Sie haben die Orientierung verloren. Was tun? Nach dem Ihr Notruf von der Leitstelle entgegengenommen wurde, erfährt diese über den zuständigen Mobilfunk-Anbieter zunächst den Mobilfunksender, von dem aus Ihr Anruf getätigt wurde. Zur Auskunft sind Mobilfunk-Anbieter im Rahmen der Verordnung über Notruf Verbindungen verpflichtet. Da auf diese Weise jedoch oft keine exakte Positionsbestimmung erfolgen kann, ist die GPS-Ortung oft die einzige Möglichkeit. Besitzer eines Smartphones können auf verschiedene Apps zurückgreifen, um ihren Standort präzise zu ermitteln und Rettungskräften mitteilen zu können. Zwei bekannte Applikationen sind:

Alternativ gibt es Notfallhandys, die ebenfalls mit GPS Ortungssystem ausgerüstet sind.

Reiseapotheke richtig bestücken

Pflaster, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalben, Kompressen und einige andere Utensilien gehören zur Grundausstattung jeder Reiseapotheke. Auch Medikamente gegen Übelkeit Pillenund Durchfall sowie Sonnencreme und Pflegeutensilien bei Sonnenbrand dürfen nicht fehlen. Vieles hängt jedoch vom Reiseziel ab. Viele tropische Länder erfordern beispielsweise spezielle Insektenschutzmittel, Langzeitflüge womöglich eine Thrombosevorsorge. Bei Reisen in Malariagebiete dürfen Stand-by-Medikamente im Reisegepäck nicht fehlen. In tropischen Regionen sind Medikamente in Tablettenform generell zu bevorzugen, weil sie im Vergleich zu Zäpfchen unempfindlicher gegenüber hohen Temperaturen sind. Selbstverständlich müssen auch persönlich erforderliche Medikamente in ausreichender Menge mitgeführt werden.

Bei der Einnahme von Medikamenten muss die Zeitverschiebung beachtet werden, die aufgrund vieler Fernreisen zustande kommt.

Der Gang in die Apotheke ist während der Planungsphase einer Reise ratsam. Dort können Sie sich kompetent beraten lassen, um eine angemessene Reiseapotheke zusammenzustellen. Dabei dürfen die Zollbestimmungen von Reiseländern nicht vernachlässigt werden. Womöglich darf ein Medikament nicht eingeführt werden, sodass Sie an der Zoll- und Sicherheitskontrolle Schwierigkeiten bekommen. Insbesondere Schmerz- und Betäubungsmittel gelten als problematisch. Beugen Sie vor und klären Sie entsprechende Vorschriften ab! Oft genügt die Mitnahme eines von Ihrem Arzt ausgestellten Dokuments. Auf der Internetpräsenz des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte finden Sie alle erforderlichen Informationen zum Reisen mit Betäubungsmitteln.

Prüfen Sie Ihren Impfschutz rechtzeitig und bedenken Sie, dass einige Impfungen mehrere Wochen oder gar Monate Vorlaufzeit benötigen, um den entsprechenden Schutz zu gewährleisten!

Menschen am Flughafen

Kopien wichtiger Reisedokumente mitführen

Ob Pass, Ausweis, Führerschein oder Flugticket: Gewisse Reisedokumente sind unverzichtbar, um Landesgrenzen sorglos passieren zu können. Der Verlust bringt Sie in äußerst unangenehme Situationen. Um nicht gänzlich ohne Nachweise dazustehen, sollten Sie vor Abreise alle Dokumente kopieren und in jedes Gepäckstück eine Ausfertigung legen. Im Ernstfall können Sie zumindest auf eine Kopie zurückgreifen. Noch besser sind amtlich beglaubigte Fotokopien. Bewahren Sie diese generell immer getrennt von Originalen auf! Informieren Sie ergänzend eine Vertrauensperson in Deutschland über Ihre Reise und geben Sie ihr folgende Angaben zum Reisepass:

  • Passnummer
  • Ausstellungsdatum
  • Ausstellungsbehörde

Diese Angaben sind wichtig, um bei Verlust möglichst zügig einen Passersatz beantragen zu können. Werden sämtliche Dokumente gestohlen, können Sie die hinterlegten Daten bei Ihrer Vertrauensperson abrufen.

Bitten Sie Ihre Auslandskrankenschutzversicherung um eine Übersetzung und legen Sie in jedes Gepäckstück eine Kopie! Dieses Dokument erleichtert Ihnen bei einer Behandlung in ausländischen Krankenhäusern die Abwicklung. Notieren Sie sich die Rufnummer der Versicherungsgesellschaft, um bei Rückfragen schnell Hilfe zu erhalten!

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