Seniorenreisen

Neue Studie: Senioren reisen ungern mit der Bahn

Erstellt von Fridjof Krenz am 6. Januar 2015, 10:45 Uhr

Mit fortgeschrittenem Alter ändern sich die Ansprüche – auch wenn es ums Verreisen geht. Senioren sind Reisende, die vor allem Wert auf Bequemlichkeit, Service, Flexibilität, sowie hochwertige Unterhaltung und Gastronomie legen. All das kann die Deutsche Bahn nicht bieten. So ist es kein Wunder, dass das Image dieses Verkehrsmittels bei der Zielgruppe der Best Ager nicht allzu gut ist. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine nun veröffentlichte umfassende Studie zum Bahnreiseverhalten von Senioren – durchgeführt unter anderem von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, finanziert teilweise aus EU-Geldern und in Auftrag gegeben von dem europäischen Bahnunternehmen Eurail.

Stress und Ärger statt Erholung

Die Ergebnisse der Untersuchung sollten der Bahn zumindest zu Denken geben. Denn laut den Ergebnissen ist Bahnfahren für die älteren Menschen nicht mit Erholung und Freude, sondern vor allem mit viel Stress verbunden. Das beginnt schon beim Kauf des Tickets: In dem Dschungel der verschiedenen, komplizierten Tarifsysteme der europäischen Bahnunternehmen finden sich Senioren noch deutlich schlechter zurecht als jüngere Bahnfahrer, auch die Bedienung der Automaten bereitet vielen sicherlich Probleme. Beim Einsteigen bemängeln die Best Ager mangelnde Hilfe durch Angestellte, vor allem bei der Unterbringung des Gepäcks. Die Bahnfahrt angenehm zu gestalten fällt ebenfalls schwer: Das gastronomische Angebot lasse zu Wünschen übrig, ein Entertainment-Programm existiert nicht einmal. Da ältere Mitbürger viel Wert auf Verlässlichkeit legen, ist es kein Wunder, dass auch die häufigen Verspätungen sehr zum negativen Gesamtbild beitragen. Entsprechend niederschmetternd das Urteil: Die Bahn stellt für Senioren keine angenehme Reisemöglichkeit, sondern nur ein ungeliebtes Transportmittel dar. Bleibt zu hoffen, dass sich das Unternehmen diese Ergebnisse zu Herzen nimmt.

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