Nie zu alt für ein Reiseabenteuer?

Erstellt von Martina Hilberts am 23. Mai 2013, 11:32 Uhr

Da horchte ich doch auf. Olga, die blonde, junge Pflegerin aus Polen musste schnell neue Batterien in mein Hörgerät einlegen. Damit ich verstehen konnte, was sie mir vorlas. Sie kam täglich zu mir vom Betreuungsteam der linara.de. Sie ist eine von über 1000 BetreuerInnnen. Sie leisten alle ihre Arbeit mit vollem Engagement – so hat sie mir erzählt.

Das betreute Reisen mit Pflegepersonal

Heute brachte sie mir, der ihr anvertrauten, gelähmten alten Dame, außer ihrer ständigen guten Laune einen Flyer mit. Sie wollte ihn mir zwischen ihren Tätigkeiten, an mir und um mich herum, vorlesen. Ich war gespannt. Sie hatten mir damals mit Olga einen Engel geschickt. Die Organisation läßt uns in Würde altern und garantiert uns eine 24-Stunden-Pflege daheim – in unserer gewohnten Umgebung.

Und nun diese grandiose Idee – „Sie können verreisen, wenn Sie es mögen“

Mit einer ganzen Gruppe, vielleicht zehn, zwanzig oder mehr – mit Betreuungspersonal. Auch ein Arzt reist mit – für alle Fälle.
Ich reise ganz einfach mit dem bekannten und geschätzten Betreuungspersonal. Sie bieten uns den Haustürabholservice trotz mancher Unbeweglichkeit und leichterer Krankheit. Ich kann auch mit meinem Rollstuhl verreisen. Und es ist keine Verkaufsveranstaltung … das habe ich schon hinter mir!

Es wird ein Abenteuer für uns – auch wenn die Reise nur nach Rügen oder in den Westerwald – oder einfach auf den Spargelhof um die Ecke geht.
Ich sehe andere Menschen, spreche mit ihnen, sie lächeln mich vielleicht an. Ich nehme das Leben auf der Straße war – ja, es passiert noch etwas außerhalb meiner vier Wände. Ja, ich lebe noch.

Und das Wichtigste: Ich bin nicht allein! Andere behinderte, kranke aber immer noch lebensfrohe Senioren fahren mit mir! Und Olga, eine der vielen Betreuerinnen und Betreuer aus dem östlichen Raum ist bei mir.