Tourismus: Bald keine Seniorenreisen mehr nach Mallorca?

Erstellt von Jenny Jung am 30. Oktober 2022, 16:10 Uhr

In der Vergangenheit gab es für viele rüstige Senioren nichts Schöneres als die kalte Jahreszeit in einem schönen Hotel auf der spanischen Insel Mallorca zu verbringen. Doch mit den subventionierten Reisen könnte es nun bald vorbei sein.

Jahrelanges Erfolgsmodell in der Nebensaison

Es war für viele Jahre ein Erfolgsmodell auf Mallorca: In der Nebensaison kamen ganze Gruppen von Senioren auf die Insel, um in den relativ leeren Hotels eine schöne Zeit zu verbringen. Mehr als 40 Hotels auf der Insel nahmen dafür an einem eigenen staatliche Programm teil und die Regierung subventionierte das Angebot. Pro Gast und Tag erhalten die Hotels 23,50 Euro für Vollpension. Doch nun beschweren sich die Hoteliers, dass diese Subventionen nicht mehr ausreichen. Viele Hotels steigen daher aus dem Programm aus oder bieten nur noch eine deutlich geringere Anzahl an Betten an.

Wenn Reisen nach dem Imerso-Programm im Herbst 2022 stattfinden, dann nur auf einem sehr geringen Niveau. Grund für den Ausstieg der Hotels ist die hohe Inflation. Viele Hotels versuchen nun, auf eigene Faust an zahlungskräftige Kundschaft in der Nebensaison zu kommen und setzen nicht mehr auf das Programm von Imerso.

Der Rückzug betrifft alle Regionen auf der Insel. Sowohl an der Playa de Palma als auch in Magaluf steigen viele Hoteliers aus dem Programm aus. Hotels wie das Manaus, das einst ein Klassiker unter Seniorenreisen war, findet sich nun nicht mehr im Programm.

Quo vadis Imerso?

Das Imerso-Programm besteht seit 1978 und war einst eine Initiative der spanischen Regierung. Lange Zeit war es eine Win-Win-Situation für Senioren und auch für Hotels. Doch damit das Programm auch in Zukunft funktioniert, müsste es angepasst werden. Eine Möglichkeit wäre statt Vollpension in Zukunft nur noch Halbpension anzubieten.